
Südkoreas Präsident Lee Jae-myung begeistert bei Kochshow „Fridge Battle“ – K-Food als Strategie
Seoul – In einer überraschenden Wendung seiner Amtszeit hat sich Südkoreas Präsident Lee Jae-myung am Abend des 6. September mit seiner Gattin Kim Hye-kyung dem Publikum in der beliebten Kochshow „냉장고를 부탁해“ (Fridge Battle) auf JTBC gestellt. Es war sein erster Auftritt in einer Unterhaltungssendung seit acht Jahren, und der Präsident nutzte die Gelegenheit, um seine Vision für K-Food als strategische Schlüsselindustrie zu präsentieren und gleichzeitig persönliche, bodenständige Einblicke zu gewähren.
„Essen ist der Kern der Kultur“
Die Wahl eines Kochprogramms für seinen ersten Auftritt als Präsident erklärte Lee Jae-myung mit den Worten: „K-Pop und K-Dramen sind wichtig, aber der wahre Kern der Kultur ist das Essen. Es wird eine große Hilfe sein, Korea als Industrienation voranzubringen.“ Seine Frau, Frau Kim, pflichtete ihm bei und hob den gestiegenen Stellenwert von K-Food hervor: „Früher wurde Gimbap im Ausland als Sushi verkauft, aber jetzt nennen wir es selbstbewusst Gimbap.“
Lob für „Pinienkern-Milchbrei“ und „Siraegi-Pizza“
Die Sendung bot zwei spannende Kochduelle. Im ersten Wettbewerb, „K-Food, das wir der Welt vorstellen wollen“, traten ein „Hybrid-Huhn“ von Koch Choi Hyun-seok und ein Pinienkern-Menü von Koch Sohn Jong-won gegeneinander an. Das Präsidentenpaar entschied sich für Sohn Jong-won, dessen Pinienkern-Milchbrei Lee Jae-myung als „die beste Suppe, die ich je gegessen habe“ bezeichnete.
Der zweite Wettbewerb basierte auf „Siraegi“ (getrocknete Kohlblätter), einer Zutat, die der Präsident als seine Lieblingsangabe bezeichnete. Koch Jung Ji-seon präsentierte Siraegi-Reiskuchen und -Pfannkuchen, während Autor Kim Poong mit seiner „Lee Jae-myung Pizza“ konterte – eine Kreation mit Buchweizenteig, Siraegi-Belag und mit Rote Bete gefärbten Lotuswurzelchips. Präsident Lee war sichtlich beeindruckt von den Lotuswurzelchips und meinte, man müsse daraus ein eigenständiges Produkt machen. Er kürte Kim Poong zum Sieger und lobte: „Der Kochprozess war spielerisch, aber der Geschmack war kein Spiel.“
Anekdoten über „Donkatsu-Dates“ und „Pizza-Bauchschmerzen“
Präsident Lee teilte auch persönliche Essenserfahrungen. „Donkatsu“ (Schweineschnitzel) sei sein erstes westliches Gericht gewesen. „Wenn man im College beim Date Donkatsu isst, nicht wahr?“, fragte er. Als die Moderatoren nachhaktet, stoppte Frau Kim das Gespräch mit einem Augenzwinkern: „Wir wollen an Feiertagen keinen Familienstreit verursachen.“ Er erzählte auch von seinem ersten Pizzagenuss im Kinderparadies, der zu Bauchschmerzen führte, und dass er die K-Drama-Serie „K-Pop Demon Hunters“ auf Empfehlung seines Sohnes bis zum Ende geschaut habe, was seine menschliche Seite zeigte.
Die Sendung wurde bereits am 28. des Vormonats aufgezeichnet und sollte ursprünglich am 5. ausgestrahlt werden. Die Ausstrahlung wurde jedoch auf Wunsch des Präsidialamtes um einen Tag verschoben, um der Beerdigung eines Beamten zu gedenken, der für das nationale Computernetzwerk zuständig war.
Koreanische Internetnutzer reagierten überwiegend positiv auf den Auftritt des Präsidenten. Viele lobten seine bodenständige Art und die Verbindung von politischer Vision mit persönlichen Anekdoten. Einige Kommentare besagten: „Es ist erfrischend, den Präsidenten so menschlich zu sehen!“ und „Endlich wird K-Food als das gefeiert, was es ist – ein wichtiger Exportartikel.“