
Südkorea wird Gastgeber für globale Urheberrechtsdiskussionen: Fokus auf KI und Künstlerschutz
Vom 21. bis 22. Oktober richtet die Korea Music Copyright Association (KOMCA) unter der Leitung von Präsident Choo Yeol die Sitzung des Rechtsausschusses der International Confederation of Societies of Authors and Composers (CISAC) in Seoul aus. Dies markiert das erste Mal, dass dieser wichtige Ausschuss in Südkorea tagt und unterstreicht die wachsende Bedeutung Seouls als Zentrum für internationale Urheberrechtsdebatten.
Als Mitglied des CISAC-Vorstands ist die KOMCA aktiv an der Gestaltung globaler Urheberrechtspolitik beteiligt. Der Rechtsausschuss ist ein zentrales Gremium innerhalb der CISAC, das sich mit rechtlichen Fragen, Politiküberprüfungen und interinstitutioneller Zusammenarbeit im Bereich des Urheberrechts befasst. Etwa 30 Rechtsexperten aus 27 Ländern werden zu dieser bedeutenden Konferenz erwartet.
Angesichts der rasanten Verbreitung generativer KI weltweit steht der Schutz der Rechte von Kreativen im Mittelpunkt der internationalen Urheberrechtsdebatten. Eine Studie der CISAC warnte bereits letztes Jahr vor den potenziellen Umwälzungen, die KI in den Einnahmestrukturen und der Urheberrechtsordnung verursachen könnte. Mangelnde Transparenz bei Trainingsdaten, die unbefugte Nutzung von Werken und die Möglichkeit, menschliche Schöpfer zu ersetzen, sind zentrale Herausforderungen, auf die Regierungen und internationale Organisationen reagieren müssen.
Am ersten Tag der Konferenz liegt der Schwerpunkt auf "Urheberrechtssysteme und rechtliche/politische Richtungen im Zeitalter der künstlichen Intelligenz". Diskutiert werden sollen Kernfragen wie die Anwendung des Vervielfältigungsrechts und des Rechts der öffentlichen Zugänglichmachung im Kontext von KI-Trainingsdaten sowie Ausnahmeregelungen für Text Data Mining (TDM). Ziel ist es, einen Ausgleich zwischen dem Schutz der Rechte von Kreativen und den Möglichkeiten der KI-Nutzung zu finden.
Der zweite Tag widmet sich der internationalen Harmonisierung des Urheberrechts und sektorspezifischen politischen Reaktionen. Dazu gehören die Überprüfung von Verwaltungs- und Aufsichtssystemen nationaler Verwertungsgesellschaften und die Prüfung der Möglichkeit zur Gründung einer zentralen Einrichtung zur Effizienzsteigerung von Musiklizenzierungsverfahren im asiatisch-pazifischen Raum. Darüber hinaus werden aktuelle Entwicklungen im Bereich der Privatkopie aus verschiedenen Ländern beleuchtet.
Die KOMCA hat für die internationalen Delegierten auch ein kulturelles Austauschprogramm organisiert. Ein Willkommensdinner am 21. Oktober im Samcheonggak bietet eine traditionelle koreanische Musikaufführung, gefolgt von einer kulturellen Tour am nächsten Tag, die den Gyeongbok-Palast und das Namsangol Hanok Village einschließt. Die Teilnehmer können traditionelle koreanische Architektur und Lebensweise erleben und ein Mittagessen mit koreanischen Spezialitäten genießen.
Präsident Choo Yeol betonte die Bedeutung des Treffens: "Die Sitzung in Seoul wird ein Meilenstein sein, um internationale Standards und Kooperationsmodelle für den Urheberrechtsschutz im KI-Zeitalter zu konkretisieren." Kang Sung-joon, Leiter der Rechtsabteilung der KOMCA und neu gewähltes Mitglied des CISAC-Rechtsausschusses, fügte hinzu: "Wir werden unser Bestes tun, um Südkorea als Zentrum internationaler Urheberrechtsdiskussionen zu positionieren und substanzielle Verbesserungen und Kooperationswege aufzuzeigen."
Koreanische Internetnutzer äußerten sich begeistert über die Ausrichtung des wichtigen Treffens in Seoul. Viele lobten die KOMCA für ihre Bemühungen, die Rechte von Urhebern im Zeitalter der KI zu schützen. Kommentare wie "Endlich eine starke Stimme für Künstler auf internationaler Ebene!" und "Ich hoffe, dass die Diskussionen konkrete Ergebnisse für die Kreativwirtschaft bringen" waren häufig zu lesen.