
Kim Byung-chul über "The Redeemer": Wenn Wunder Unglück bringen
Der Schauspieler Kim Byung-chul spricht über seine Rolle in dem neuen Okkultfilm „The Redeemer“ (Originaltitel: 구원자), der am 11. November erscheint. Der Film dreht sich um das Konzept des „Äquivalententauschs von Wundern“: Was für den einen ein Segen ist, kann für einen anderen ein Fluch sein.
„Ehrlich gesagt, war Okkultismus nicht mein bevorzugtes Genre“, gestand Kim Byung-chul kürzlich in einem Interview. „Ich habe mich mit Filmen wie ‚Der Exorzist‘ und ‚Hereditary‘ auf diese Rolle vorbereitet. Da der November eine gute Zeit für Thriller ist, hoffe ich auf eine positive Resonanz des Publikums.“
„The Redeemer“ erzählt die Geschichte von Young-beom (gespielt von Kim Byung-chul) und Sun-hee (gespielt von Song Ji-hyo), die in das glückverheißende Dorf O-bok-ri ziehen. Dort erleben sie ein wundersames Ereignis, nur um bald darauf festzustellen, dass dieses Wunder der Preis für das Unglück einer anderen Person ist. Der Film wirft die tiefgründige Frage auf, ob man ein solches Wunder unbeschwert genießen kann.
Kim Byung-chul fand besonders die Prämisse „Das Äquivalent eines Wunders ist das Unglück eines anderen“ faszinierend. „Ich fragte mich unwillkürlich: ‚Was würde ich tun?‘“, erklärte er. „Ich denke, das ist der Punkt, der diese Geschichte so fesselnd macht.“
In der Geschichte hat Young-beom eine Frau, Sun-hee, die durch einen Unfall ihr Augenlicht verlor, und einen Sohn, Jong-hoon (gespielt von Jin Yoo-chan), der vom Unterkörper gelähmt ist. Young-beom leidet zutiefst unter ihrem Zustand. Als die beiden ein Wunder erfahren, das ihnen ihre Genesung bringt, währt die Freude nicht lange. Die Erkenntnis, dass gleichzeitig jemand anderes Unglück erleidet, stürzt ihn in Qualen.
Young-beoms Perspektive ist besonders, da er nicht direkt von dem Wunder profitiert. Seine Gefühle, die er aus einer gewissen Distanz erlebt, sind der Kern des Films. „Young-beom kann seine Frau nicht aktiv davon abhalten, eine Entscheidung zu treffen, von der er weiß, dass sie zu Unglück führt, weil er nicht der direkte Nutznießer des Wunders ist. Das fand ich extrem schwierig. Die emotionale Reise von Young-beom musste für das Publikum überzeugend sein.“
Der Film stellt den Zuschauer durch Young-beom ständig vor die Frage: „Was, wenn das eigene Glück den Preis des Unglücks eines anderen hat?“ Für Kim Byung-chul, der selbst eine lange Zeit als unbekannter Schauspieler kämpfte, war diese Frage besonders nachvollziehbar.
Kim Byung-chul selbst baut sein Leben auf täglicher Anstrengung statt auf Glück. Seit seinem Debüt im Film „_The Battle of Hwang San Bul_“ (2003) suchte er seinen Weg durch Kurzfilme, Theaterarbeiten und Vorsprechen. „Es gab Zeiten, in denen es nicht gut lief“, erinnerte er sich. „Natürlich habe ich mir auch gewünscht, dass alles wie durch ein Wunder gut wird. Aber ich habe nicht nur auf Wunder gewartet. Es war besser, einfach etwas zu tun.“
Kim Byung-chul wurde dem breiten Publikum durch das Drama „_Descendants of the Sun_“ (2016) bekannt. Es folgten gefeierte Rollen in „_Guardian: The Lonely and Great God_“ und „_SKY Castle_“. Nach einer langen Phase der Unbekanntheit war dies sein lang ersehntes „Wunder“. Vielleicht war es ein Leben, das Wunder angezogen hat.
„Man kann als Schauspieler nicht einfach entscheiden, in einem Werk mitzuspielen. Wenn sich eine Gelegenheit bietet, bedeutet das, dass man durch frühere Leistungen eine Rolle gespielt hat. Das möchte ich auch in Zukunft tun. Das geschieht doch nicht einfach durch ein Wunder, oder?“
Koreanische Netizens reagierten gespannt auf Kim Byung-chuls Rückkehr in einem Okkultfilm. Viele lobten seine Fähigkeit, tiefgründige Charaktere darzustellen, und freuten sich darauf, wie er die moralischen Dilemmata in „The Redeemer“ verkörpern würde. Kommentare wie „Ich bin gespannt, ob er das düstere Thema gut rüberbringen kann“ und „Song Ji-hyo und Kim Byung-chul, das ist eine interessante Besetzung“ waren häufig zu lesen.