
Gerichtsprozess enthüllt: Wer hat die Girlgroup NewJeans "entdeckt"?
Der Rechtsstreit zwischen Min Hee-jin, der ehemaligen CEO von ADOR, und dem K-Pop-Label Source Music, das unter HYBE operiert, geht in die nächste Runde. Im Mittelpunkt steht die Frage, wer maßgeblich für die Entdeckung und das Casting der beliebten Girlgroup NewJeans verantwortlich ist.
Während einer Gerichtsverhandlung am 7. Mai legte Source Music Beweismaterial vor, um Min Hee-jins Behauptungen bezüglich des Castings und eines angeblichen Bruchs von Debütabmachungen zu widerlegen. Konkret geht es um die Aussage von Min, sie habe NewJeans „ausgewählt“.
Source Music präsentierte als Beweis Videos aus der Zeit, als die Mitglieder noch Trainees waren. In diesen Aufnahmen äußert sich Danielles Mutter und bittet um die Wahlmöglichkeit, ob sie bei Source Music bleiben oder zu einem anderen Label wechseln wolle, falls es keine feste Debut-Gruppe werde. Auch die Mutter von Haerin zeigt sich überrascht über den Besuch eines Casting-Beauftragten von Source Music in Anyang.
Das Label erklärte weiter, dass Hyein von Source Music's CEO persönlich überzeugt werden musste, und dass Min Hee-jin keine Rolle bei der Auswahl von Hanni gespielt habe. Minji sei bereits von Source Music unter Vertrag genommen worden, bevor Min Hee-jin zum Unternehmen kam.
Bezüglich des Vorwurfs, das Versprechen gebrochen zu haben, NewJeans als erste Girlgroup von HYBE zu etablieren, legte Source Music interne Nachrichten von Min Hee-jin vor. Aus diesen gehe hervor, dass sie selbst darum bat, NewJeans als eigenständiges Label-Team unter ihrer Leitung zu führen, und dass sie eine Veröffentlichung von NewJeans nach der Debütgruppe Le Sserafim wünschte. Source Music kritisiert, dass Min öffentlich falsche Aussagen gemacht und damit den Ruf des Unternehmens geschädigt habe.
Source Music äußerte zudem sein starkes Bedauern über Mins Bezeichnung der Trainees als „Gangster“ während einer Pressekonferenz. Das Label betonte, dass die Entdeckung und Förderung von Talenten ohne Reputation und Vertrauen unmöglich sei und dass Mins Äußerungen das Unternehmen und seine Künstler schwer getroffen hätten. Source Music fordert nun eine Entschädigung für die entstandenen Schäden.
Der Rechtsstreit ist Teil einer größeren Auseinandersetzung zwischen HYBE und Min Hee-jin. Source Music hatte im Juli letzten Jahres eine Schadenersatzklage in Höhe von 500 Millionen Won (ca. 340.000 Euro) gegen Min Hee-jin eingereicht. Unabhängig davon hat auch Belift Lab, das Label von ILLIT, eine Schadenersatzklage über 2 Milliarden Won (ca. 1,36 Millionen Euro) gegen Min Hee-jin wegen des Vorwurfs des Plagiats eingereicht.