
K-Pop-Phänomen NewJeans droht eine lange Zwangspause wegen Rechtsstreit
Die K-Pop-Sensation NewJeans, bekannt für ihr einzigartiges Konzept, sieht sich mit der ernüchternden Aussicht konfrontiert, als 'Old Jeans' abgestempelt zu werden – eine ironische Wendung angesichts ihrer jungen Karriere.
Der Grund für diese potenzielle Zwangspause ist ein andauernder Rechtsstreit mit ihrer Agentur ADOR, der eine ungewisse Zukunft für ihre Aktivitäten bedeutet. NewJeans und ihr Management ADOR sind in einen tiefen Vertrauensbruch geraten, der zu einem Gerichtsverfahren wegen der Kündigung von Exklusivverträgen geführt hat. Kürzlich hat das Gericht zugunsten von ADOR entschieden. Obwohl NewJeans sofort Berufung eingelegt hat, gibt es bereits Stimmen, die eine Niederlage auch in der zweiten Instanz prognostizieren.
Der Anwaltskanal 'Kang & Park', betrieben von den Juristen Kang Ho-seok und Park Geon-ho, veröffentlichte kürzlich ein Video mit dem Titel 'Warum wir NewJeans bis 2027 nicht sehen könnten'. Die Anwälte argumentierten: "Wenn NewJeans Berufung einlegt, werden sie zu 100% verlieren." Sie fügten hinzu: "Wenn NewJeans den Fall bis zum Obersten Gerichtshof zieht, könnten ihre Aktivitäten bis 2027 unmöglich werden. NewJeans würden zu 'Old Jeans'."
Nach den Ausführungen von Anwalt Park widerlegte das Gericht detailliert die sechs vom NewJeans-Lager angeführten Gründe für die Vertragsauflösung. Park erklärte: "Die Schlussfolgerung des Gerichts ist, dass es keinen Bruch gab, der eine Kündigung rechtfertigen würde." Er geht davon aus, dass ADOR auch die Berufung gewinnen wird, solange keine entscheidenden Beweise auftauchen, die das Urteil der ersten Instanz umstoßen könnten.
Sollte NewJeans den Rechtsstreit bis zum Obersten Gerichtshof fortsetzen, könnten die Fans die Gruppe bis 2027 nicht auf der Bühne sehen. Je länger sich der Rechtsstreit hinzieht, desto mehr verlängert sich die Vertragslaufzeit und die wertvolle 'Goldene Zeit' für Gruppenaktivitäten geht verloren. In der K-Pop-Branche ist es eine Realität, dass sich das Image eines Newcomers nach nur zwei bis drei Jahren stark von seinem Debüt unterscheidet. NewJeans, die 2022 debütierten, gehören inzwischen bereits zum Kreis der etablierten Gruppen. Die glanzvollste Phase einer Top-Girlgroup droht nun im Sumpf rechtlicher Risiken stecken zu bleiben.
Auch die öffentliche Meinung wendet sich zunehmend gegen die Gruppe. Die Behauptung eines Vertrauensbruchs als Kündigungsgrund konnte die öffentliche Meinung nicht überzeugen, und die Stimmung gegenüber NewJeans ist nicht mehr wohlwollend.
Ein Imageschaden ist ebenfalls unvermeidlich. Es gibt bereits Analysen, dass andere neue Girlgroups die Lücke gefüllt haben, die NewJeans hinterlassen hat. Das Image eines Stars ist direkt mit seiner kommerziellen Attraktivität verbunden. Einige Stimmen kritisieren, dass die Reaktion der NewJeans-Mitglieder auf die Situation zu einem negativen Image geführt hat.
Unterdessen trübt sich auch die rechtliche Situation von Min Hee-jin, der ehemaligen CEO von ADOR, die als 'NewJeans-Mutter' bekannt ist, ein. Min führt einen Rechtsstreit über Aktienoptionen in Höhe von 26 Milliarden Won gegen HYBE. Min behauptet, sie habe "ihr Recht gemäß der Aktionärsvereinbarung legitim ausgeübt", während HYBE argumentiert, "die Aktionärsvereinbarung sei wegen Handlungen wie Vertrauensbruch durch Min aufgehoben worden, wodurch auch das Recht zur Ausübung der Put-Option erloschen sei."
Hochinteressant ist jedoch, dass das Gericht im Rechtsstreit zwischen NewJeans und ADOR festgestellt hat, dass es Anzeichen dafür gibt, dass Min Hee-jin versucht hat, sich mit NewJeans selbstständig zu machen. Branchenbeobachter gehen davon aus, dass diese Feststellung wahrscheinlich auch eine wichtige Rolle im Rechtsstreit um die Aktionärsvereinbarung zwischen Min und HYBE spielen wird.
Koreanische Netizens zeigen sich gespalten. Einige äußern Bedauern über die Situation und hoffen auf eine schnelle Lösung, um die Gruppe nicht zu verlieren. Andere kritisieren die Gruppe und ihre Führung für die öffentliche Darstellung und das Vorgehen, was ihrer Meinung nach das Image beschädigt hat. Man hofft jedoch generell, dass die Musik wieder im Vordergrund stehen kann.