
Kultur-Kontroverse: Spanischer Kimchi-Sauce-Anbieter sorgt für Empörung
In Europa flammt die Debatte um die kulturelle Aneignung von Kimchi erneut auf. Diesmal steht ein spanisches Unternehmen in der Kritik, das eine „Kimchi-Sauce“ auf den Markt gebracht hat, auf deren Etikett eine Frau in traditioneller japanischer Kleidung abgebildet ist.
Professor Seo Kyung-deok von der Sungshin Women's University äußerte am 11. Januar seine Besorgnis, nachdem er von Nutzern auf den Vorfall aufmerksam gemacht wurde. „Wenn solche Kimchi-Saucen in Europa verkauft werden, besteht die Gefahr, dass Kimchi fälschlicherweise als japanisches Gericht angesehen wird“, erklärte er.
Das betreffende Produkt stammt von einem spanischen Hersteller und zeigt auf dem Etikett eine Frau in einem japanischen Kimono. Zusätzlich ist die chinesische Bezeichnung „泡菜 (Pao Cai)“ angebracht. Professor Seo wies darauf hin: „Das koreanische Kimchi und das chinesische Pao Cai sind eindeutig unterschiedliche Gerichte. Die Kombination aus Herkunft, Bezeichnung und Design ist völlig falsch.“
Diese jüngste Kontroverse ereignet sich nur wenige Tage, nachdem der deutsche Discounter ALDI auf seiner Website Kimchi als „koreanisches Kimchi“ bezeichnet hatte, was ebenfalls zu Kritik führte. ALDI hatte in der Vergangenheit bereits für die Anmerkung, dass Kimchi seinen Ursprung in China habe, negative Schlagzeilen gemacht.
„Die wiederholten Fehler in Europa sind auf mangelndes Verständnis der asiatischen Kulturen zurückzuführen“, betonte Professor Seo. „Angesichts der weltweiten Aufmerksamkeit für K-Food müssen falsche Bezeichnungen und Designfehler unbedingt korrigiert werden.“ Er kündigte an, ab dem kommenden Jahr verstärkt eine „Globalisierungs-Kampagne für koreanische Lebensmittel“ zu starten, insbesondere in Europa, um die Identität von Kimchi und der koreanischen Küche zu stärken.
Kimchi wurde 2021 von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) als internationaler Lebensmittelstandard anerkannt und offiziell als „koreanisches fermentiertes Gemüsegericht“ bestätigt. Dennoch gibt es weiterhin Missverständnisse auf europäischen und anderen internationalen Märkten, die Kimchi als japanisches Gericht oder als chinesisches Pao Cai fehlinterpretieren.
Koreanische Netizens reagierten empört und besorgt. Viele Kommentare auf Online-Plattformen drücken ihren Ärger über die wiederholten Falschdarstellungen aus und fordern stärkere Maßnahmen zur Verteidigung der koreanischen Kultur. Einige äußerten sich auch anerkennend gegenüber Professor Seo für seinen Einsatz.