
NewJeans: Nach turbulentem Streit kehren sie zu ADOR zurück
Nach einem fast einjährigen Rechtsstreit und einem öffentlichen Schlagabtausch haben sich die fünf Mitglieder der Girlgroup NewJeans entschieden, zu ihrem Label ADOR zurückzukehren. Die Entscheidung markiert das Ende einer intensiven Auseinandersetzung, die im November letzten Jahres begann.
Die turbulenten Ereignisse nahmen ihren Lauf, als die Gruppe verkündete, ihre Exklusivverträge mit ADOR kündigen zu wollen. Als Hauptgrund nannten die Mitglieder den angeblichen Bruch des Vertrauensverhältnisses, der maßgeblich durch die Absetzung der ehemaligen CEO Min Hee-jin ausgelöst worden sei. Für die Mitglieder, die Min wie eine „Mutterfigur“ betrachteten, war dies ein schwerer Schlag, der sie zu dem Glauben brachte, keine Gründe mehr zu haben, bei ADOR zu bleiben.
ADOR reagierte prompt mit rechtlichen Schritten und reichte Klage auf Bestätigung der Gültigkeit der Exklusivverträge ein. Gleichzeitig beantragte das Unternehmen eine einstweilige Verfügung, um unabhängige Aktivitäten der Mitglieder bis zur Klärung des Hauptverfahrens zu unterschreiten. Das Gericht gab dem Antrag statt, was bedeutete, dass jedes Mitglied eine Strafe von 1 Milliarde Won (ca. 700.000 Euro) pro eigenständiger Aktivität zahlen müsste.
Unbeeindruckt von den rechtlichen Hürden initiierte die Gruppe währenddessen die Kampagne „jeanzforfree“ und gründete eine neue Gruppe unter dem Namen „NJZ“. Sie stellten sogar neue Musik wie den Song „Pit Stop“ vor. Die Hoffnung auf eine „Freiheit für Jeans“ war greifbar.
Der Wendepunkt kam im Juni dieses Jahres, als ein Gericht ADOR im Rechtsstreit recht gab. Das Gericht entschied, dass die Absetzung von Min Hee-jin allein keine Vertragsverletzung darstelle und ihre Bemühungen eher auf die Unabhängigkeit von NewJeans als auf deren Schutz abzielten. Die Prozesskosten wurden den fünf Mitgliedern auferlegt.
Obwohl die Mitglieder zunächst Berufung einlegen wollten, wurde diese Frist verpasst. Zuletzt äußerten die Mitglieder Haerin und Hyein über ADOR ihre Rückkehrabsicht, gefolgt von Minji, Hanni und Danielle, die über ihre Anwälte ebenfalls ihre Rückkehr zur Agentur bekannt gaben. Damit schließt sich nach fast einem Jahr des Kampfes ein Kapitel, dessen weiterer Verlauf noch ungewiss ist.
Koreanische Netizens zeigten sich nach der Entscheidung gespalten. Während einige die Mitglieder für ihre „emotionale Reise“ lobten, kritisierten andere die „chaotische Kommunikation“ und die „unnötige Eskalation“. Viele äußerten auch die Hoffnung, dass NewJeans nun endlich wieder Musik machen könne, ohne von internen Streitigkeiten abgelenkt zu werden.