K-Pop trotzt KI-Herausforderungen: Südkoreas Musikrechte fallen zurück

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K-Pop trotzt KI-Herausforderungen: Südkoreas Musikrechte fallen zurück

Sungmin Jung · 14. November 2025 um 9:14

Trotz des globalen Erfolgs von K-Pop steht Südkoreas Musikindustrie vor Herausforderungen. Die Korean Music Copyright Association (KOMCA) meldete, dass Südkorea im weltweiten Ranking der Lizenzgebühreneinnahmen von Platz 9 auf Platz 11 gefallen ist, wie der jüngste „Global Collections Report 2025“ von CISAC zeigt.

Südkorea sammelte im Jahr 2024 rund 276 Millionen Euro (etwa 465,3 Milliarden Won) und verzeichnete damit ein Wachstum von 2,0 %. Davon entfielen allein rund 436,5 Milliarden Won auf die KOMCA, was etwa 94 % der gesamten inländischen Musiklizenzgebühren ausmacht.

Ein Hauptgrund für den Rückgang ist die ausstehende Abrechnung von Übertragungsgebühren durch OTT-Dienste und Rundfunkanstalten. Schätzungen zufolge beläuft sich die Summe der unbezahlten Gebühren auf etwa 150 Milliarden Won. Hätte Südkorea diese Summe erhalten, hätte es nicht nur Platz 1 in Asien und im Pazifik, sondern auch die Top 10 weltweit erreichen können.

Obwohl die globale Popularität von K-Pop im digitalen Bereich, einschließlich OTT, sozialen Medien und Streaming, stark zugenommen hat, konnten die Einnahmen aus Urheberrechten nicht entsprechend gesteigert werden. Dieses Problem wird als „digitale Abrechnungslücke“ bezeichnet. Die Einnahmen aus digitalen Diensten stiegen zwar um 12,2 %, doch die ausstehenden Zahlungen bremsten den Aufstieg Südkoreas im globalen Ranking.

Der CISAC-Bericht hebt auch die Gefahren von KI hervor. Unregulierte generative KI könnte bis zu 25 % der Einnahmen von Kreativen schmälern. Der KI-Content-Markt wird voraussichtlich von 3 Milliarden Euro auf 64 Milliarden Euro bis 2028 wachsen. CISAC fordert dringend Transparenz von KI-Plattformen und faire Vergütungsmodelle für Künstler.

Als Reaktion darauf hat die KOMCA ein „AI Response Task Force“ eingerichtet, um Richtlinien für die Registrierung KI-generierter Musik, Entschädigungsmodelle für Trainingsdaten und Gesetzesreformen zu entwickeln. Sie arbeitet international mit CISAC zusammen, um die Rechte der Kreativen zu schützen.

„Obwohl KI-Technologie schnell in die Kreativität eindringt, ist der rechtliche Rahmen noch unzureichend, um Kreative zu schützen“, sagte Seung-yeol Baek, Leiter der Geschäftsabteilung. „Eine faire Nutzung und angemessene Vergütung für kreative Werke während des KI-Trainings sind notwendig, um eine gesunde Struktur zu schaffen, in der technologische Entwicklung und künstlerisches Schaffen koexistieren.“ Er versprach, dass die KOMCA sich weiterhin für systemische Verbesserungen und Politikvorschläge einsetzen wird.

Koreanische Netizens zeigen sich besorgt über den Rückgang der globalen Einnahmen, besonders angesichts des enormen Erfolgs von K-Pop. Viele kommentieren, dass es ungerecht sei, wenn Urheberrechte nicht korrekt vergütet werden, während Künstler weltweit gefeiert werden. Sie hoffen, dass die Probleme mit den ausstehenden Zahlungen und die Herausforderungen durch KI bald gelöst werden.

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