Prozess um "Squid Game"-Star Oh Young-soo geht vor das Oberste Gericht

Der Fall des Schauspielers Oh Young-soo, bekannt als "Oll-nam" aus "Squid Game", sorgt weiterhin für Aufsehen. Nachdem das Berufungsgericht ihn freigesprochen hatte, hat die Staatsanwaltschaft Berufung beim Obersten Gerichtshof eingelegt. Grund dafür sei eine "fehlerhafte Rechtsauffassung" im Urteil der Vorinstanz.

Oh Young-soo war im Jahr 2017 angeklagt worden, eine frühere Kollegin des Theaters und Nachwuchsspielerin im August während eines Spaziergangs umarmt und ihr im September vor deren Wohnhaus auf die Wange geküsst zu haben. Das erstinstanzliche Gericht hatte ihn zu einer Haftstrafe von acht Monaten zur Bewährung ausgesetzt, da die Aussage des Opfers als schlüssig und glaubwürdig eingestuft wurde.

Das Berufungsgericht entschied jedoch anders. Am 11. des Monats hieß es in der Urteilsbegründung, dass "nicht ausgeschlossen werden könne, dass die Erinnerung des Opfers im Laufe der Zeit verzerrt wurde". Weiterhin wurde argumentiert, dass "eine sexuelle Nötigung schwer zu beweisen sei und bei verbleibenden Zweifeln zugunsten des Angeklagten entschieden werden müsse". Die Richter führten auch an, dass die "Grenze zwischen einer Umarmung und einer Belästigung nicht klar abgegrenzt" sei.

Dieser Fall ist einer der größten Skandale, in die Oh Young-soo seit seinem weltweiten Durchbruch mit der Rolle des O Il-nam in "Squid Game" geraten ist. Nach seinem historischen Gewinn des Golden Globe als Bester Nebendarsteller in einer Fernsehserie sorgte die anhaltende Kontroverse um die Anschuldigungen und die wechselnden Gerichtsurteile weiterhin für großes öffentliches Interesse.

Koreanische Netizens zeigen sich gespalten. Einige äußern Bedauern über die erneute juristische Auseinandersetzung und hoffen auf eine klare Klärung. Andere kritisieren die Staatsanwaltschaft für die Berufung und betonen, dass das Berufungsgericht den Fall bereits gründlich geprüft habe.