
Skandal in Seoul: Touristen entweihen Gyeongbokgung Palast
Seoul ist empört! Wiederholte Vorfälle von respektlosem Verhalten ausländischer Touristen am historischen Gyeongbokgung Palast werfen einen dunklen Schatten auf die koreanische Kulturhauptstadt.
Kürzlich sorgte ein Foto für Entsetzen, das einen chinesischen Touristen beim Urinieren an die Mauern des Palastes zeigt. Die Bilder wurden online geteilt und lösten eine Welle der Empörung aus. "Grundlegende öffentliche Sitten werden nicht eingehalten", kritisierten zahlreiche Internetnutzer, da der Gyeongbokgung Palast nicht nur ein nationales Wahrzeichen, sondern auch ein stark besuchter Ort ist.
Doch damit nicht genug. Professor Seo Kyeong-deok von der Sungshin Women's University berichtete von einem weiteren Vorfall: Ein ausländischer Tourist wurde dabei fotografiert, wie er mit nacktem Oberkörper vor dem Gwanghwamun-Tor rannte. "Natürlich kann man vor dem Gwanghwamun-Tor joggen, aber grundlegende Etikette sollte in der Nähe öffentlicher Räume eingehalten werden", mahnte Seo. "Besonders an kulturellen Stätten mit vielen Besuchern hätte man vorsichtiger sein müssen. Das ist eindeutig ein Fehlverhalten."
Dies ist nicht das erste Mal, dass unangemessenes Verhalten ausländischer Besucher für Aufsehen sorgt. Im vergangenen Jahr gab es heftige Kritik an einer Vietnamesin, die Yoga-Posen vor den Palastmauern machte. Die Bilder verbreiteten sich nicht nur in Korea, sondern auch in Vietnam und zogen massive Kritik auf sich. "Unangemessenes Verhalten an einem historischen Ort Koreas" lautete damals der Tenor.
Professor Seo betont, dass er die Besuche ausländischer Touristen in Korea sehr begrüße. "Mit der weltweiten Verbreitung der 'Hallyu'-Welle ist es großartig, dass viele Ausländer Korea besuchen", sagte er. "Aber sie müssen die koreanischen Kulturgüter respektieren und grundlegende Höflichkeit zeigen."
Er fordert außerdem staatliche Stellen und lokale Regierungen auf, sich dieser Problematik anzunehmen und Maßnahmen zu ergreifen. "Wir dürfen dies nicht nur als individuelle Ausrutscher abtun", so Seo. "Wir brauchen institutionelle Antworten wie die Überarbeitung von Hinweisschildern rund um Kulturdenkmäler, verstärkte fremdsprachige Führungen und mehr Personal vor Ort."
Koreanische Netizens zeigten sich tief bestürzt und forderten härtere Maßnahmen. "Das ist eine Schande für unser Land", kommentierten viele Nutzer online. "Man sollte die Besucher stärker sensibilisieren und bei Verstößen konsequenter vorgehen."