
Nachbeben: 'Concrete Market' erkundet Überlebenskampf junger Erwachsener in einer dystopischen Welt
Was geschieht, wenn unbeholfene junge Erwachsene in einer Katastrophe gestrandet sind? Der Film 'Concrete Market' erzählt die Geschichte von Jugendlichen, die statt zur Schule gehen, Konservendosen schleppen und ums Überleben im 'Hwang-Gung Market' kämpfen müssen.
'Concrete Market' teilt sich die Welt mit den zuvor veröffentlichten Filmen 'Concrete Utopia' (2023) und 'Badland' (2024). Nach einem großen Erdbeben bildet sich im einzigen verbliebenen Apartmentkomplex der Hwang-Gung Market, wo die Überlebenden beginnen, auf ihre eigene Weise zu handeln und Geschäfte zu machen, was zu einer Reihe von Ereignissen führt.
Dieses Werk konzentriert sich auf das 'Nach' dem großen Erdbeben innerhalb des 'Concrete'-Universums. Während 'Concrete Utopia' die hässliche Seite der Menschen unmittelbar nach der Katastrophe zeigte, verfolgt 'Concrete Market' die Überlebensstrategien derjenigen, die sich an die neue Realität anpassen.
Besonders hervorzuheben sind die jungen Erwachsenen im Alter von späten Teenagern bis Anfang 20, wie Hee-ro (gespielt von Lee Jae-in), Tae-jin (gespielt von Hong Kyung) und Cheol-min (gespielt von Yoo Soo-bin). Der Film wirft die Frage auf, wie diese noch unreife Charaktere in der postapokalyptischen Welt heranwachsen. Angesichts der Betonung der Jugend schreitet der erste Teil mit rhythmischer Musik schnell voran.
In der Welt des Films bleibt den Besitzlosen nur ihr Körper als Mittel. Die achte Etage, wo Prostitution stattfindet, wird von Cheol-min verwaltet. Unter der pyramidenartigen Machtstruktur von Präsident Park teilen sich Cheol-yong und Tae-jin die Gebiete auf, und die Regeln und Moralvorstellungen verschwimmen dazwischen. Es ist eine Struktur, in der nur der Überlebensinstinkt zählt.
Innerhalb dieser starren Machtstruktur wird Hee-ro zum 'Riss'. Hee-ro plant, Präsident Park zu stürzen, indem er zwischen Tae-jin und Cheol-yong pendelt. Hee-ro, der schon vor dem Erdbeben erwachsen werden musste, passt sich schnell dem Hwang-Gung Market an und baut kühl strategisch Pläne zum Überleben auf. Die unterschiedlichen Wachstumswege der Charaktere inmitten der Katastrophe kreuzen sich.
Die Tiefe der Geschichte lässt jedoch zu wünschen übrig. 'Concrete Market' wurde ursprünglich als 7-teilige Dramaserie produziert und anschließend für die Kinofassung bearbeitet. Die Unterbringung der umfangreichen Welt in einem etwa zweistündigen Film hat die Charakterbeziehungen und die Erzählung vereinfacht.
Hee-ros Strategie zur Steuerung des Marktes ist eintönig, und die Entwicklung bleibt auf einer 'ungefähren Vorstellung' stecken. Dem Publikum fehlen an einigen Stellen die notwendigen Elemente, um sich vollständig auf seine Reise einzulassen. Die mysteriösen Wesen, die Menschen angreifen, die 'Ya-gwi', tauchen durchgehend als Horrorelement auf, aber ihre Identität ist nicht klar definiert. Auch die Beziehungen zwischen den Charakteren sind nicht engmaschig, und besonders Tae-jins Gefühl, Mi-seon (gespielt von Kim Kuk-hee) beschützen zu wollen, wirkt unglaubwürdig.
Die Darstellung der achten Etage ist ebenfalls enttäuschend. Sie greift die Realität auf, in der Frauen in Extremsituationen zu sexuellen Opfern werden, aber trotz der Andeutung, dass Mi-seon eine Person mit bemerkenswerten Fähigkeiten ist, kommt sie letztendlich nicht aus dem Muster 'Frau = Opfer' heraus. Präsident Park ist ebenfalls kein Bösewicht, der sich von den üblichen Typen in Katastrophenfilmen abhebt. Im Vergleich zur Vielschichtigkeit von Yeong-tak (gespielt von Lee Byung-hun) in 'Concrete Utopia' wirkt er flach.
Zwischen den Szenen erscheinen Texte, die mit starker Musik Kapitel ankündigen, aber die nicht immer intuitiven Sätze passen nicht natürlich zum weiteren Verlauf. Visuell ist es stark, aber es hinterlässt den Eindruck von Diskrepanz.
Nichtsdestotrotz ist es bedeutsam, dass der Film eine neue Perspektive durch die Augen der Jugend in einem Katastrophenszenario bietet. Die erweiterte Serie, die später veröffentlicht wird, muss diese Welt detaillierter und kohärenter ausbauen, was die anstehende Aufgabe ist.
Koreanische Netzbürger reagierten gemischt auf den Film. Einige lobten die neue Perspektive auf die Jugend in einer postapokalyptischen Welt, während andere die vereinfachte Handlung und die schwache Charakterentwicklung kritisierten. "Ich wünschte, sie hätten die Serie lieber als Serie veröffentlicht, der Film war zu gedrängt", kommentierte ein Nutzer.