
Avatar: Die Asche der Erde – Neue Tiefen auf Pandora enthüllt
Nach den blauen Meeren erkundet 'Avatar: Die Asche der Erde' nun eine Welt aus Feuer und Asche. Der Film erweitert das Spektakel der Reihe auf einer neuen Ebene und offenbart ein anderes Gesicht Pandoras, das von Vulkanen und grauen Landschaften geprägt ist.
Der Film beginnt mit Szenen, in denen die Familie Sully auf ihre Weise an Neteyam (gespielt von Jamie Flatters) erinnert. Der zweitgeborene Sohn Lo'ak (Britain Dalton) kommuniziert mit seinem Bruder durch die Bäume der Ahnen. Das Navi-Weltbild, in dem die Seele weiterlebt, auch wenn der Körper verschwunden ist, betrachtet den Tod nicht als Ende, sondern als Verbindung.
Netiri (Zoe Saldaña) hingegen verweilt noch inmitten ihrer Trauer. Jake (Sam Worthington) beobachtet seine Frau und trägt die zusätzliche Verantwortung, als Familienoberhaupt Stärke zu zeigen.
Zu Beginn beschließt Jake, den menschlichen Jungen Spider (Jack Champion) den Windrittern anzuvertrauen. Spider, der auf Pandora geboren wurde, aber einen menschlichen Körper hat, ist immer ein 'Grenzfall'. Er ist weder ein vollwertiger Navi noch ein vollständiger Mensch.
Diese Entscheidung dient dem Schutz von Spider, ist aber gleichzeitig auch ein Akt, eine potenzielle Bedrohung für seine Familie aus der Gemeinschaft auszuschließen. Jakes Dilemma, jemanden gehen lassen zu müssen, der ihm so nahesteht wie ein Familienmitglied, um seine eigene Familie zu schützen, lässt die tief verwurzelten Fragen nach familiärer Liebe in der 'Avatar'-Reihe wieder aufleben.
Dieser Plan wird jedoch durch den Angriff des Ascheclans unter der Führung von Varang (Oona Chaplin) zunichte gemacht, und die Familie Sully steht erneut vor einer existenziellen Krise. Der 'Ascheclan' unterscheidet sich von der harmonischen Koexistenz mit der Natur, die bisher in der Reihe gezeigt wurde. Mit ihrer Heimat in vulkanischen Gebieten und aschigen Ebenen stellen sie Bilder von Feuer und Zerstörung in den Vordergrund und verehren dies als 'das reinste Wesen'.
Nach der Begegnung mit Colonel Quaritch (Stephen Lang) beginnt der Ascheclan jedoch, sich zu verändern. Indem sie Schusswaffen der 'Himmelsmenschen' (Erdbewohner), also geschaffenes Metall, in die Hände bekommen, wird ihre angebetete Reinheit allmählich beschädigt. Dies verdeutlicht nicht nur, warum die Stämme Pandoras die Himmelsmenschen verabscheuen, sondern symbolisiert auch die Zerstörung der Natur durch Zivilisation.
'Avatar: Die Asche der Erde' treibt diesen narrativen Konflikt mit überwältigenden visuellen Effekten voran. Nach dem ersten Teil, der sich auf die Wasserwelt konzentrierte, präsentiert Regisseur James Cameron nun ein anderes Pandora mit vulkanischen Landschaften als Hintergrund.
Während die Wasser-Clans eine lebendige Natur darstellten, bildet die heutige karge Landschaft, in der Asche verweht, einen deutlichen Kontrast zum blauen Pandora. Dies ist nicht nur eine Änderung des Hintergrunds, sondern ein Mittel, um ein weiteres Gesicht der Natur zu offenbaren. Varangs Aussage 'Als mein Volk starb, antwortete Eywa nicht' symbolisiert, dass die Natur Leben schenken und gleichzeitig grausam sein kann.
Das Problem der Identität durchzieht ebenfalls das gesamte Werk. Lo'ak grübelt nach dem Tod seines Bruders, was er beschützen soll, und Spider irrt umher, ohne einen Platz zu finden, an den er gehört. Jake wird in seiner doppelten Identität als Mensch und Anführer der Navi ständig zu Entscheidungen gezwungen. 'Avatar: Die Asche der Erde' regt zum Nachdenken darüber an, dass Identität nicht angeboren ist, sondern durch zahlreiche Erfahrungen und Entscheidungen geformt wird.
'Avatar: Die Asche der Erde' ist ein Blockbuster, der mit brillanter Technologie und gewaltigem Ausmaß glänzt, aber im Zentrum stehen die Reise zur Familie, der Verlust und die Suche nach Identität. sjay0928@sportsseoul.com
Koreanische Netizen lobten die visuelle Pracht und die emotionale Tiefe des Films und stellten fest, dass er die emotionale Wirkung des ersten Teils noch übertroffen habe. Viele waren besonders von der Darstellung des Todes und der Trauer im Navi-Kulturkreis beeindruckt und kommentierten, wie die Geschichte sie dazu gebracht habe, über ihre eigenen Verluste nachzudenken.