
„Es gibt keine Wahl": Park Chan-wooks neue schwarze Komödie bricht Herzen und Knochen
Der neueste Film von Regisseur Park Chan-wook, „Es gibt keine Wahl“ (Originaltitel: „어쩔수가없다“), feierte seine Premiere als Eröffnungsfilm des 30. Internationalen Filmfestivals von Busan. Dieses Werk, eine meisterhafte schwarze Komödie, zeichnet auf humorvolle und doch herzzerreißende Weise die Kämpfe eines Arbeiters gegen ein erdrückendes soziales System nach.
Der Film konzentriert sich auf Mansu (Lee Byung-hun), der nach 25 Jahren Betriebszugehörigkeit in einer Papierfabrik plötzlich entlassen wird. Um seine Frau Mi-ri (Son Ye-jin), zwei Kinder und die zwei Familienhunde zu versorgen, erklärt er, innerhalb von drei Monaten einen neuen Job finden zu müssen. Seine Bemühungen gestalten sich jedoch als zermürbender Kampf.
Angesichts des intensiven Wettbewerbs und der begrenzten Stellen schafft Mansu eine Scheinfirma, um seine Hauptkonkurrenten aus dem Rennen zu werfen. Die verbleibenden Kandidaten sind Gu Beom-mo (Lee Sung-min), Ko Si-jo (Cha Seung-won) und Choi Seon-chul (Park Hee-soon). Die entscheidende Frage ist, ob Mansu sie „eliminieren“ und seine eigene Wiederanstellung sichern kann.
Parks typischer Stil der schwarzen Komödie zeigt sich in der Darstellung von Elend und Absurdität. Mansus Situation ist alles andere als komisch, doch seine Versuche, sich daraus zu befreien, sind gleichzeitig bitter und amüsant. Ein besonders eindrückliches Beispiel ist die Szene, in der Mansu die Tanzparty von Mi-ri und Jin-ho (Yoo Yeon-seok) aus der Ferne beobachtet. Sein einsamer Blick unter den Scheinwerfern steht im starken Kontrast zum fröhlichen Geschehen. Seine unbeholfenen Tanzversuche, ihnen beizutreten, sind sowohl rührend als auch komisch.
Ähnlich verhält es sich mit der Szene, in der Mansu mit einer Waffe auf Beom-mo zielt, untermalt vom Lied „Red Dragonfly“ von Cho Yong-pil. Ihr Versuch, sich anzuschreien und zu reden, scheitert kläglich, besonders als Beom-mos Frau Ara (Yum Hye-ran) hinzukommt und ein Gespräch führt, das an die verworrenen Dialoge von „Sajo“ (einer Figur aus chinesischen Märchen, die für Missverständnisse bekannt ist) erinnert. Trotz der ernsten Lebens-und-Todes-Situation wirkt die Interaktion komödiantisch.
Das Werk bietet faszinierende Momente, die zum Nachdenken anregen, von der Musik bis zurmise-en-scène. Jedoch kann die Dichte der visuellen und auditiven Elemente sowie die Fülle an Botschaften die zentrale Geschichte Mansus manchmal schwächen. Der Filmtitel „Es gibt keine Wahl“ impliziert, dass Mansus Entscheidungen unausweichlich sind. Doch der Zuschauer fragt sich, ob seine Handlungen wirklich alternativlos waren, da sie manchmal an Glaubwürdigkeit und nachvollziehbarer Motivation mangeln. Überraschenderweise wirkt Beom-mos Anhaftung und Verzweiflung oft greifbarer.
Dennoch ist die schauspielerische Leistung von Lee Byung-hun herausragend. Er verleiht Mansus Wahnsinn Kraft und meistert mühelos extreme emotionale Schwankungen, die das Publikum gleichermaßen zum Lachen und Weinen bringen.
Lee Sung-min glänzt als einer der Nebendarsteller, dessen Darstellung von Beommos verzweifeltem Aufruhr den Zuschauer atemlos macht. Die Beziehung zu Yum Hye-ran als Ehepaar weist eine seltsame Ironie auf, die das Hässliche mit dem Schönen verbindet. Son Ye-jin als Mi-ri verleiht der Figur einen rätselhaften Charme, der trotz ihrer begrenzten Leinwandzeit Präsenz zeigt.
Lee Byung-hun, der Hauptdarsteller, ist ein international gefeierter Schauspieler, der auch in Hollywood-Blockbustern wie der "G.I. Joe"-Reihe und "Terminator: Genisys" mitwirkte. Seine beeindruckende schauspielerische Bandbreite hat ihm zahlreiche Auszeichnungen in Südkorea und weltweit eingebracht. Er ist bekannt für seine Fähigkeit, komplexe und physisch anspruchsvolle Charaktere darzustellen.