
Busan International Film Festival: 30. Ausgabe mit Neuerungen und Kontroversen
Das 30. Busan International Film Festival (BIFF) hat seine Position als größtes Filmfestival Asiens gefestigt. Mit der Einführung eines neuen Wettbewerbsbereichs und einer Koexistenzstrategie mit OTT-Plattformen versucht das Festival, sich weiterzuentwickeln.
Das Festival, das am 17. Oktober begann und bis zum 26. Oktober in Busan stattfindet, präsentiert insgesamt 328 Filme aus 64 Ländern, einschließlich der offiziell eingeladenen Werke und Community-Screenings.
Der Eröffnungsfilm "Eojjeolsuga Eopda" (Es muss so sein) von Regisseur Park Chan-wook und mit Lee Byung-hun in der Hauptrolle markierte den Auftakt. Für beide war es die erste Ehre, einen Eröffnungsfilm bei BIFF zu präsentieren. "Ich bin noch aufgeregter wegen des 30-jährigen Jubiläums und nervös, wie das Publikum reagieren wird", sagte Park Chan-wook auf einer Pressekonferenz.
Lee Byung-hun, der dieses Jahr ebenfalls sein 30-jähriges Bühnenjubiläum feiert, verlieh der Eröffnungszeremonie der 30. BIFF-Ausgabe eine besondere Bedeutung, indem er als alleiniger Zeremonienmeister fungierte.
Als Teil der Neuerungen führt das BIFF in seinem 30. Jahr den "Busan Award" ein, eine neue offizielle Wettbewerbssektion, mit der es seine Ambitionen als internationales Filmfestival unterstreicht. Der renommierte Regisseur Na Hong-jin wurde zum Vorsitzenden der Jury ernannt. Ihm zur Seite stehen weitere Jurymitglieder wie die Regisseurin und Schauspielerin Nandita Das (Indien), die Regisseurinnen Marziyeh Meshkini (Iran) und Kogonada (USA), die Produzentin Yulia Evina Bara (Indonesien) und die Schauspielerin Han Hyo-joo (Südkorea).
Insgesamt 14 Filme konkurrieren in fünf Kategorien um Auszeichnungen wie den Hauptpreis, den Regiepreis, den Sonderpreis der Jury, den Darstellerpreis und den Preis für künstlerische Verdienste. Der Gewinner des Hauptpreises wird als Abschlussfilm gezeigt.
Auch in diesem Jahr sind zahlreiche Werke von OTT-Plattformen wie Netflix, TVING und Disney+ vertreten. Die Sektion "On Screen", die seit 2021 existiert, zeigt unveröffentlichte Serien auf der großen Leinwand. Netflix präsentiert vier Titel, darunter eine spezielle "Sing-along"-Vorführung der global erfolgreichen Animationsserie "K-pop Demon Hunters". Andere Werke von Netflix wie "Good News" und "Frankenstein" schafften es sogar in den Wettbewerb.
Trotz des festlichen Rahmens gab es auch Kritikpunkte. Wiederholte Verspätungen bei öffentlichen Veranstaltungen, wie dem Open Talk zum Film "People Upstairs" und der Outdoor-Podiumsdiskussion zu "The Wedding Banquet", führten zu Unmut beim Publikum. Das Nichterscheinen einiger angekündigter Darsteller und das Verhalten einiger anwesender Schauspieler, wie das Tragen von Sonnenbrillen während der gesamten Veranstaltung, lösten Diskussionen über die Haltung der Stars aus.
Park Chan-wook ist ein südkoreanischer Regisseur, der für seinen unverwechselbaren visuellen Stil und seine fesselnden Erzählungen bekannt ist. Lee Byung-hun hat sich durch seine Vielseitigkeit in zahlreichen koreanischen und internationalen Produktionen einen Namen gemacht. Das BIFF strebt danach, seine Rolle als wichtiger Knotenpunkt für asiatisches Kino durch neue Wettbewerbsformate weiter zu stärken.