
Yorgos Lanthimos' 'Bugonia': Ein Remake des koreanischen Kultfilms 'Save the Green Planet!'
Der koreanische Kultfilm „Save the Green Planet!“ aus dem Jahr 2003 von Regisseur Jang Joon-hwan hat unter der Regie von Yorgos Lanthimos eine neue, bizarre Form gefunden. Eine Neuverfilmung mit dem Titel „Bugonia“ wurde auf dem Busan International Film Festival vorgestellt.
Das Festival präsentierte Yorgos Lanthimos' neuesten Film „Bugonia“. Die Geschichte handelt von zwei jungen Männern, die fest an die Invasion der Erde durch Außerirdische glauben. Sie entführen die CEO eines großen Unternehmens, Michelle (gespielt von Emma Stone), weil sie sie für eine Außerirdische halten, die den Planeten zerstören will.
Zu Beginn des Films sehen wir Teddy (Jesse Plemons), einen Arbeiter im Logistikzentrum von Michelles Firma, wie er seinem Cousin Don (Aidan Delwis) eindringlich erklärt, dass Michelle eine Außerirdische ist, die die Erde überfallen hat. Die Brüder entführen daraufhin Michelle und versuchen unaufhörlich, sie an ihre außerirdische Natur zu erinnern. Michelle ist jedoch völlig verwirrt über die ganze Situation. Können die Brüder die Erde vor Michelle, der 'Außerirdischen vom Dienst', retten?
„Bugonia“ folgt im Wesentlichen der Spur des Originals „Save the Green Planet!“. Von der Art, wie die Brüder Michelle als Außerirdische brandmarken, über die Entführung bis hin zum Folterprozess. Der offensichtlichste Unterschied ist jedoch, dass die Rolle des Firmenchefs Kang Man-shik, der im Original von Baek Yoon-sik gespielt wurde, nun eine weibliche CEO namens Michelle ist – eine Geschlechterumkehrung.
Durch die Geschlechterumkehrung wurden die Folterszenen, die im Original sehr explizit waren, durch Dialoge zwischen Michelle und den Brüdern ersetzt. Obwohl die visuelle Grausamkeit reduziert wurde, sorgt die dichte Konversation für eine andere Art von Spannung.
Während „Save the Green Planet!“ von einer skurrilen und originellen Fantasie lebte, konzentriert sich „Bugonia“ auf die realistische Situation der Brüder Teddy, einfache Arbeiter und Kleinbürger. Der Fokus liegt hier mehr auf dem 'Black' als auf der 'Comedy' des schwarzen Humors des Originals.
Dazu kommen Lanthimos' charakteristische Inszenierung und Musik. Der Regisseur verknüpft die fantasievollen Vorstellungen der Brüder, die die CEO für einen Außerirdischen halten, mit sozialen Phänomenen und macht deutlich, dass die Geschichte keine Spinnerei, sondern tief in der Realität verwurzelt ist. Die Musik, die jedes Mal einsetzt, wenn Teddys Vergangenheit gezeigt wird, bildet einen starken Kontrast zur Gegenwart.
Der Film bewahrt den Charme des Originals und fügt gleichzeitig Lanthimos' eigene Handschrift hinzu. Ursprünglich sollte Jang Joon-hwan, der Regisseur des Originals, die Neuverfilmung inszenieren, doch aus verschiedenen Gründen kam dies nicht zustande. Stattdessen arbeitete er mit Will Tracy zusammen, dem Autor der Serie 'Succession' und des Films 'The Menu'. Bereits seit 2018 treibt der südkoreanische Verleih CJ ENM die Projektentwicklung voran, angefangen beim englischsprachigen Drehbuch für 'Bugonia' bis hin zur Zusammenstellung von Regisseur, Schauspielern und Produktionsfirmen.
Sieben Jahre sind seit der Entwicklungsphase vergangen. Aus den Geschwistern, die im Original die Erde retteten, wurden in 'Bugonia' Cousins. Der entführte CEO wurde von einem männlichen Firmenchef zu einer weiblichen CEO. Doch die Ironie des Werkes bleibt bestehen. Es ist nur ein leichter Farbtonunterschied, wie zwischen Grau und Dunkelgrau.
Yorgos Lanthimos ist bekannt für seine surrealen und oft verstörenden Filme, die schwarze Komödien mit philosophischen Themen verbinden. Zu seinen bekanntesten Werken zählen 'The Lobster', 'The Favourite' und 'Poor Things'. Seine Filme zeichnen sich durch einen einzigartigen visuellen Stil und oft ungewöhnliche Handlungsstränge aus. 'Bugonia' ist seine erste Regiearbeit nach dem Erfolg von 'Poor Things'.