
Architektur-Reiseführer 'Spacewalker' verabschiedet sich mit faszinierenden Einblicken in die Architektur Seouls
Der beliebte koreanische Kultursender MBC hat das Ende der Staffel seiner Sendung 'Spacewalker' gefeiert. In der letzten Folge, die am 23. stattfindet, widmet sich das Format dem Thema 'Seoul, die Stadt, die von der Han-Fluss geprägt ist'. Die Reise führte die Zuschauer entlang des lebenswichtigen Flusses, der die Entwicklung Seouls maßgeblich beeinflusst hat und auch die Zukunft der Metropole mitgestaltet.
Das Moderatorenteam, bestehend aus Jeon Hyun-moo und Park Sun-young, erhielt Unterstützung von Im Woo-il, einem Mann, dessen Wohnung einen atemberaubenden Blick auf den Han-Fluss bietet. Gemeinsam begaben sie sich auf eine Expedition entlang des Flusses, die sie zur ersten Hängebrücke Seouls, der Han-Fluss-Brücke, führte, die bereits 1917 fertiggestellt wurde. Bei der Erkundung der alten und neuen Abschnitte der Brücke fiel Jeon Hyun-moo ein Detail auf: eine Seite der Brücke wirkte neuer und besser instand gehalten als die andere, was sich als Hinweis auf die ältere Bauweise herausstellte, da die Schweißtechniken im frühen 20. Jahrhundert noch nicht so fortgeschritten waren.
Ein weiterer bemerkenswerter Fund unterhalb der Han-Fluss-Brücke war eine Markierung der Überschwemmung von 1925, der sogenannten Eulchuk-Überschwemmung. Dieses historische Ereignis veränderte das Stadtbild von Jamsil drastisch, da der Han-Fluss zwei neue Arme bildete. Durch spätere Landgewinnungsmaßnahmen wurde der ursprüngliche Flusslauf (früher Songpa-Fluss) trockengelegt, was zur heutigen Landkarte von Jamsil führte. Die verbliebenen, nicht aufgeschütteten Teile sind heute die Seokchon-Seen, eine Tatsache, die die Moderatoren sichtlich überraschte.
Die Sendung beleuchtete auch die architektonischen Hintergründe der Brücken. Die geringe Höhe der Jamsu-Brücke, die bei Hochwasser regelmäßig überflutet wird, und der Bau der Banpo-Brücke darüber wurden erklärt. Der Architekt Yoo Hyun-joon enthüllte, dass koreanische Bauwerke oft unter Berücksichtigung von militärischen Szenarien entworfen wurden. So war die Jamsu-Brücke so konstruiert, dass sie auch von Panzern befahren werden konnte und im Falle einer Zerstörung durch Bombenangriffe schnell repariert werden konnte. Die Banpo-Brücke wurde strategisch darüber gebaut, um die darunterliegende Jamsu-Brücke vor feindlichen Angriffen zu verbergen und als eine Art schützendes Dach zu dienen.
Die Han-nam-Brücke, die den höchsten Verkehrsfluss aufweist, wurde bewusst als 12-spurige Autobahn konzipiert. Diese Entscheidung war eine direkte Reaktion auf Geheimdienstberichte, dass Nordkorea ebenfalls eine breite Brücke über den Taedong-Fluss baute. Die Eröffnung der Han-nam-Brücke beschleunigte die Entwicklung von Gangnam und markierte den Beginn des modernen Wachstums Seouls.
Nach der intensiven Auseinandersetzung mit den Brücken führte Jeon Hyun-moo das Team zu den angesagtesten Orten am Han-Fluss. In einem weltweit einzigartigen Hotel, das auf einer Brücke gebaut ist, posierten Jeon Hyun-moo und Im Woo-il für humorvolle Fotos, die an ein frisch verheiratetes Paar erinnerten. Auch die Nodeul-Insel, bekannt für ihre spektakulären Sonnenuntergänge und nächtlichen Ausblicke, wurde besucht. Die Enthüllung, dass die Nodeul-Insel einst kein eigenständiger Eiland, sondern mit dem Festland verbunden war, sorgte für Erstaunen. Die Nachricht über ein bevorstehendes Renovierungsprojekt bis 2027, das die Insel noch beliebter machen soll, weckte weitere Vorfreude. Im Woo-il scherzte, dass ihr Besuch die jüngere Generation vertreiben würde, woraufhin Jeon Hyun-moo augenzwinkernd antwortete, dass sie gekommen seien, um sicherzustellen, dass die Bauarbeiten reibungslos verlaufen.
Die Sendung 'Spacewalker' zeichnete sich durch ihren originellen Ansatz aus, Architektur als Medium für Reisen durch Raum und Geschichte zu nutzen. Über die reine Vorstellung von Gebäuden hinaus erweiterte sie die Diskussionen auf historische, kulturelle und gesellschaftliche Themen und bot so eine tiefgründige Perspektive. Architekt Yoo Hyun-joon erklärte komplexe Fachkenntnisse auf verständliche Weise, während Jeon Hyun-moo, Hong Jin-kyung und Park Sun-young mit ihren neugierigen Fragen und vielfältigen Ansichten zum Erfolg der Sendung beitrugen.
Die Staffel umfasste zehn thematische Reisen und die Untersuchung von 39 architektonischen Meisterwerken. Von den Werken der koreanischen Architektenlegenden Kim Jung-up und Kim Swoo-geun über die Gründe für die Beliebtheit von Seongsu-dong und Haebangchon bis hin zur Geschichte des Bukchon Hanok Village, das vor japanischem Einfluss bewahrt wurde, bot die Sendung einen umfassenden Einblick. Die Reise erstreckte sich sogar über die Landesgrenzen hinaus, nach Hongkong, das aus einer architektonischen Perspektive neu interpretiert wurde, und nach Berlin, wo neben moderner Architektur auch die Spuren des Krieges beleuchtet wurden. Jedes Bauwerk erzählte seine eigene Geschichte, was Hong Jin-kyungs Ausruf 'Man sieht nur, was man weiß' unterstreicht.
Jeon Hyun-moo resümierte: 'Es war eine Zeit, in der wir Architektur, die sonst als schwierig gilt, auf unterhaltsame und tiefgründige Weise kennenlernen konnten.' Park Sun-young fügte hinzu: 'Ich dachte, Architektur sei gar nicht so schwer.' Yoo Hyun-joon betonte die Bereicherung durch die unterschiedlichen Perspektiven der Gäste. Mit der Ankündigung einer neuen Staffel versprach Jeon Hyun-moo eine Fortsetzung der spannenden architektonischen Entdeckungsreisen.
Der Moderator Jeon Hyun-moo ist bekannt für seine Vielseitigkeit und hat sich als beliebte Persönlichkeit in verschiedenen Unterhaltungsformaten etabliert. Seine humorvolle Art und seine Fähigkeit, komplexe Themen zugänglich zu machen, haben ihm eine treue Fangemeinde eingebracht. Er hat auch erfolgreiche Shows in den Bereichen Kochen und Reisen moderiert und dabei stets seine neugierige und charmante Art unter Beweis gestellt.