Film 'Gesicht' von Yeon Sang-ho wird zum Überraschungshit trotz Minimalbudget

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Film 'Gesicht' von Yeon Sang-ho wird zum Überraschungshit trotz Minimalbudget

Yerin Han · 24. September 2025 um 3:00

Der südkoreanische Film „Gesicht“ unter der Regie von Yeon Sang-ho hat die Kinolandschaft aufgemischt und die Kritiker mit seinem unerwarteten Erfolg begeistert. Mit einem Produktionsbudget von nur 200 Millionen Won (etwa 150.000 Euro) hat der Film bisher fast 8 Milliarden Won (etwa 6 Millionen Euro) eingespielt und zieht weiterhin ein großes Publikum an.

Basierend auf den neuesten Daten hat „Gesicht“ bis zum 23. dieses Monats 777.291 Besucher angelockt, wobei die Einnahmen beeindruckende 8.065.189.880 Won erreichten. Diese Zahlen unterstreichen die enorme Rentabilität des Projekts.

Die Handlung des Films dreht sich um den Kampf von Im Young-gyu (gespielt von Kwon Hae-hyo), einem Meister der Blindenschriftgravur, und seinem Sohn Im Dong-hwan (gespielt von Park Jung-min). Gemeinsam decken sie ein jahrzehntealtes Familiengeheimnis auf, das mit dem Tod ihrer Mutter vor 40 Jahren zusammenhängt. Der Film basiert auf einem gleichnamigen Graphic Novel von Regisseur Yeon Sang-ho, der bereits für Werke wie „Train to Busan“ und die Netflix-Serie „Hellbound“ gefeiert wurde.

Schon in der Produktionsphase sorgte „Gesicht“ für Aufsehen. Mit einer extrem knappen Vorproduktion von zwei Wochen und einem Budget von nur 200 Millionen Won war es ein Unterfangen mit geringem Risiko. Die Dreharbeiten erstreckten sich über nur 13 Tage mit einem kleinen Team von etwa 20 Personen, ein bemerkenswert bescheidener Ansatz für einen Regisseur von Yeons Format.

Besonders hervorzuheben ist die Unterstützung des Schauspielers Park Jung-min, der die Doppelrolle des Sohnes in jungen und älteren Jahren übernahm. Anstatt einer festen Gage verzichtete Park auf sein Gehalt und einigte sich stattdessen auf eine Gewinnbeteiligung. Dieses Engagement der Darsteller, oft mit geringen oder gar keinen Gagen, war entscheidend für die Realisierung des Projekts.

Der Film brach bereits am ersten Tag nach seiner Veröffentlichung die Gewinnschwelle und erzielte Einnahmen von 340.751.750 Won, womit die anfänglichen Produktionskosten von 200 Millionen Won weit übertroffen wurden.

Obwohl „Gesicht“ den ersten Platz der Kinocharts am Eröffnungstag erreichte, musste er am nächsten Tag die Führung an „Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba the Movie – Mugen Train“ abgeben. Doch der Film zeigte bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit und schaffte es, sich wieder nach oben zu kämpfen. In der zweiten Woche nach der Veröffentlichung erlebte er einen bemerkenswerten Aufschwung, bekannt als „Gaekkassaragi-Hyeongheung“ (einbranchenüblicher Begriff für Filme, die in der zweiten Woche mehr einspielen als in der ersten), und hält nun seit neun Tagen ununterbrochen die Spitzenposition der Charts.

Branchenkenner loben die Botschaft des Films, seine künstlerische Qualität und die leidenschaftlichen Darbietungen der Schauspieler, die zu diesem Erfolg beigetragen haben. Die Tatsache, dass die meisten Schauspieler auf hohe Gagen verzichteten oder nur geringe Beträge forderten, wird als wichtiger Faktor für die finanzielle Rentabilität angesehen. Es wird erwartet, dass die einzigartige Erfolgsgeschichte von „Gesicht“ möglicherweise neue Wege für die Filmproduktion in Südkorea aufzeigt.

Regisseur Yeon Sang-ho selbst äußerte bei der Premiere seine tiefe Zuneigung zu diesem Projekt und gestand: „Ich habe noch nie ein Werk gedreht, das so sehr auf Einspielergebnisse angewiesen war.“ Mit diesem experimentellen Ansatz hat Yeon Sang-ho erneut bewiesen, dass kreative Vision und starke Darbietungen zu außergewöhnlichen Ergebnissen führen können.

Yeon Sang-ho ist bekannt für seine Fähigkeit, gesellschaftskritische Themen in packende Unterhaltung zu verpacken. Seine Werke zeichnen sich oft durch düstere, aber tiefgründige Botschaften aus. Bevor er ins Filmgeschäft einstieg, war er als Animator tätig und hat sich einen Namen mit Animationsfilmen gemacht, bevor er zu Realfilmen überging.